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Erinnern an die Psychiatrie-Opfer des „Euthanasie“-Programms: Gedenkfahrt von Ravensburg nach Grafeneck

Eine bewegende Gedenkfahrt fand statt, um der Opfer des NS-„Euthanasie“-Programms zu gedenken. In grauen Bussen wurden während des Dritten Reichs Psychiatriepatienten aus Ravensburg und Umgebung in die Tötungsanstalt Grafeneck transportiert und ermordet. Der Veranstalter dieser Busfahrt ist das „Forum Gemeinde-Psychiatrie-Kultur“, das sich für Erinnerungskultur und Aufklärung engagiert.

Ein Gedenkstein in Grafeneck erinnert an die Psychiatrie-Opfer des Nationalsozialismus. Quelle: swr.de
Ein Gedenkstein in Grafeneck erinnert an die Psychiatrie-Opfer des Nationalsozialismus. Quelle: swr.de

Der historische Hintergrund dieser Fahrt ist tragisch: Während der NS-Zeit wurden über 700 Patienten aus dem Zentrum für Psychiatrie (ZfP) in Weissenau-Ravensburg nach Grafeneck gebracht und dort umgebracht. Der Medizin-Historiker Thomas Müller begleitete die Teilnehmenden auf der Fahrt und erläuterte die Hintergründe der NS-„Euthanasie“. Er betonte, dass das Thema „Euthanasie“ und medizinischer Missbrauch auch heute noch von großer Relevanz ist und nicht nur eine Vergangenheit betrifft.


Menschen mit psychischen Erkrankungen wurden von den Nationalsozialisten als „Unwertes Leben“ stigmatisiert und Opfer eines grausamen Vernichtungsprogramms. Müller unterstrich den Wunsch vieler, eine umfassende Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel der Geschichte voranzutreiben. Lange Zeit wurde über diese Verbrechen geschwiegen, bevor eine ernsthafte Auseinandersetzung begann.


Die ehemalige Tötungsanstalt Grafeneck steht symbolisch für die systematische „Euthanasie“ der Nazis. Die Gedenkfahrt sollte dazu beitragen das Bewusstsein für diese Ereignisse zu schärfen und die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten.


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